Erfahrungsberichte

Von einer/einem, die/der auszog das Fürchten zu lernen​

Maickler Schule…

Text : die Kinder, Sabiner Metzger, Peter Hauser

Wir starten im Februar. 3. Und 5. Klasse Grundschule. Es sind neun Mädchen und fünf Jungs. Zum Teil kennen sie sich, trotzdem ist die Spannung unübersehbar.

Was erwartet uns?

Wir fangen an, genau mit der Haltung. Wir sind fremd, wissen nicht was kommt. Wie verhalten wir uns.

Und nach ein paar kurzen Warm- up Spielchen und einer Vorstellungsrunde sind wir mitten drin.

Angst, Furcht…Gewalt und GegenGewalt.

Wir improvisieren bei allen Treffen um diese Themen, kreieren Szenen, treffen Aussagen. Und vor allen Dingen sprechen wir über Theater, und über Rollen und was will ich sein und wer will ich sein.

Und wir probieren… wir probieren Szenen. Wie ist es wenn ich ausgegrenzt werde? Wie ist es wenn ich ausgrenze. Kann ich gemein sein. Was mache ich  wenn andere zu mir gemein sind. Was mache ich wenn ich sehe wie andere zu anderen gemein sind.

Und irgendwann sind wir soweit. Wir machen ein Stück. Kennenlernen, Gruppenbildung, sich nicht akzeptieren und dann wieder gemeinsam spielen. Und irgendwann spielen wir eine Eskalation und den Weg aus dieser Eskalation.

Alle Szenen kommen von den Kindern, alle Rollen kommen von den Kindern. Unsere  Aufgabe ist es die Szenen zu bündeln, dramaturgisch aufzubereiten und in den letzten drei  Proben das Konzept zu halten und Sicherheiten zu schaffen.

Die Kinder spielen ihre Geschichten, spielen ihre Rollen, sie wissen was sie tun und auf Grund regelmäßiger, gemeinsamer Reflexion, agieren sie selbstbewusst und meist souverän.

P. Hauser

 

Die Schülerinnen und Schüler der Lerngruppe 8e waren ganz begeistert von dem Theaterstück „Am Limit!“, da das Theaterstück spannend, actiongeladen und gut inszeniert war. Sie freuten sich schon vorab sehr auf den kleinen Ausflug in das Kulturzentrum Dieselstrasse Esslingen und wurden beileibe nicht enttäuscht. Da das Stück nah an der digitalen Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler geschrieben ist und auch mit zwei jungen Sozialpädagogen besetzt ist konnten sie sich gut in das Thema Mobbing und die damit verbundenen Probleme und Sachverhalte eindenken. Schön fand ich auch als Lehrkraft, dass es voran einen Informationsabend gab zum Thema Mobbing und dessen Aufarbeitung in der Schule. So hatte man auch gleich die Möglichkeit sich mit Menschen, die im gleichen Arbeitsumfeld zu tun haben, auszutauschen.
Vielen Dank für die Informations-Vorveranstaltung und die Aufführung des Theaterstücks an sich.

Sebastian Wehner

Letzte Woche war Herr Bettels an unserer Schule und hat mit den Klassen 8 und 9 einen Vertiefungskurs zum Theaterstück „ Am Limit!“ durchgeführt.

Ich möchte Ihnen hiermit eine kurze Rückmeldung darüber geben:

Ich fand es gut, dass die Problematik Gewalt und Mobbing noch einmal aufgegriffen wurde. Die Schüler hatten in den 2 Schulstunden noch einmal die Möglichkeit sich in aller Ruhe und in aller Tiefe mit der Problematik auseinanderzusetzen. Ich hatte das Gefühl, dass bei einigen Denkprozesse angestoßen wurden. Dadurch, dass sie auch von persönlichen Erfahrungen berichten konnten, war das ganze ziemlich nah und nicht nur abstrakt. Keiner konnte sich rausreden, mit: „Das geht mich doch nichts an“, denn sie haben gehört, dass Mitschüler auch schon Erfahrung mit Mobbing machen mussten.

Einige Schülermeinungen:

  • War gut, denn er ist auf unsere Meinung eingegangen und es gab keine „Falsch“…
  • Gut, dass Mobbing noch mal erklärt wurde. Ich habe heute etwas gelernt…
  • Jede Meinung war von Interesse…

Vielen Dank, dass Sie durch Ihre finanzielle Unterstützung so eine gute Aktion möglich machen.

Sandra Kernberger

Hochdorf – Evang. Jugendhilfe im Kreis Ludwigsburg e.V.Schulsozialarbeit Kirbachschule Hohenhaslach

Liebe Theatermacher,

vielen Dank, dass wir mit 4 Klassen der Lerchenäckerschule Oberesslingen das Theaterstück  „Am Limit“ sehen durften. Mit wenigen Requisiten habt ihr den Schülern die Geschichte sehr klar erzählt.
Im Theater hat man gemerkt, dass die Schüler echt beeindruckt sind. Sie sind berührt, weil das Thema sie eben alle angeht.
Bei der Nachbereitung mit Herrn Bettels waren die Schüler nochmals gefordert, sich zu positionieren, auch zu outen.

Im Anschluss daran interviewten einige Schüler ihre Klassenkameraden. Folgende Meinungen haben sie eingefangen.

Was machst du, wenn dein Freund oder deine Freundin ein Mobber ist?

  • Mitmachen, mitlachen, weil man Angst hat, selbst gemobbt zu werden.
  • Den Mobber zur Rede stellen: „Was machst du da?“
  • Auf jeden Fall ernst mit ihm reden, dass das kein Spaß ist, dass Opfer sogar Selbstmord begehen könnten.
  • Ich stelle mich einfach hinter das Opfer
  • Ich hab mich bisher rausgehalten. Es gibt die Grenze zwischen Spaß und Mobbing. Oft passiert es bei Jungs in den Umkleidekabinen, dass der Schwächste ein Problem bekommt.

Gewalttätige behaupten oft, dass das Opfer ihnen zu wenig Respekt gezeigt hat.

  • Ich finde das ist Unsinn, Unrecht von den Tätern.
  • Der Täter verteilt Schläge, weil er cool sein will. Die anderen sollen ihn fürchten, keiner soll sich mit ihm anlegen.

Reagierst du jetzt bei Mobbingsituationen anders, nachdem du das Theaterstück gesehen hast?

  • Also ich hätte auch vorher schon richtig gehandelt.
  • Also mir ist noch mal klar geworden, dass man sich einmischen muss, hingehen muss, Hilfe holen muss…
  • Ich hätte mich vorher eher nicht eingemischt. Heute würde ich mich auf jeden Fall einmischen! Mobbing passiert vor allem dann, wenn die meisten wegschauen und sich nicht kümmern.

Herr Bettels war in der Schule, was hast du aus den 2 Stunden mitgenommen?

  • Also ich finde, dass es hier in der Schule schon viel Gewalt gibt. Man muss helfen. Die meisten gehen weg und haben Angst. Zuerst muss man das Opfer schützen, damit der Täter merkt, was da los ist.
  • Wenn man so eine Situation sieht, dann muss man schon helfen und den Mut haben, dem Opfer zu helfen.
 

Am 14.05. war das Theater Q-rage erneut bei uns an der Schule zu Gast. Dieses Mal mit ihrem neuen Stück „Am Limit“, bei dem es um Gewalt und Mobbing geht. Unsere Schüler der Klassen 8 und 9 konnten am Beispiel von Julia und Max erfahren, wie schnell es gehen kann selbst Opfer von Gewalt und Verleumdung zu werden und wie schwierig es ist, aus dieser Situation wieder herauszukommen. Die Schüler wurden aktiv in das Stück miteinbezogen und nach ihren Erfahrungen, Meinungen und Vorschlägen befragt.

Wir danken dem Verein „Ein Stern für Lena*Gegen Gewalt! e.V.“ Dieser hat die Vorführung durch eine finanzielle Unterstützung erst möglich gemacht.

Eure Schulsozialarbeit

Liebes ein Stern für Lena- Team,

vielen lieben Dank für die Unterstützung des Projektes „Am Limit“.

Am 30.04.19 haben die Schüler_innen der Lernstufe 8 das Theater „Am Limit“ ansehen dürfen.

Nach dem Theater fand eine Nachbereitung, geleitet von Herrn Bettels, mit allen drei Lernstufen statt. Wir haben die Schüler_innen befragt, wie sie das Theater und die Nachbereitung fanden und wollten Ihnen nun Rückmeldung dazu geben.

Das Theater:

Alle Schüler_innen fanden das Thema des Theaters sehr wichtig und aktuell. Vor allem das Einbeziehen der Lerngruppen empfanden sie als sehr sinnvoll, da dadurch die verschiedenen Gesichtspunkte und Meinungen innerhalb der Stufe angesprochen und diskutiert werden konnten.

Dadurch, dass das Theater eine „leider“ alltägliche Situation aufgreift (vor allem durch den Bezug zu den neuen Medien), konnten sich die Schüler_innen sehr gut in die Situation hineinversetzen und ihre eigenen Handlungsstrategien überprüfen.

Die Nachbesprechung:

In jeder Lerngruppe fand eine Nachbesprechung von ca. 2 Schulstunden statt. Dabei waren die Lernbegleiter zu Anfang mit dabei und verließen später auf den Wunsch der Schüler_innen das Klassenzimmer.

Stefan Bettels setzte immer wieder kleine Impulse um den Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, über ihre eigenen Erfahrungen mit Gewalt, Mobbing und Zivilcourage nachzudenken und darüber zu sprechen.

Die Schüler_innen nutzten die „private“ Atmosphäre und sprachen ganz offen über Erlebnisse und Gedanken. Dabei wurden sie von den Mitschüler_innen nicht verurteilt aber durchaus kritisch hinterfragt.

Die Jugendlichen empfanden die Nachbereitung als sehr wichtig um Ereignisse und Handlungen im Theater zu hinterfragen und sich eine eigene Meinung dazu zu bilden.

Zudem bekamen wir die Rückmeldung, dass die Lerngruppe sich besser kennenlernte und gemeinsame Erlebnisse und Ereignisse verarbeiten konnte.

Ein Stern für Lena:

Natürlich fragen die Jugendlichen auch, was der Banner zu bedeuten hat und welche Geschichte dahinter steckt.

Sie waren alle geschockt, welches Ausmaß Gewalt annehmen kann.

Theatergruppe Q-Rage spielt vor Schülerinnen und Schülern der OWS Ludwigsburg ein interaktives Jugendtheaterstück zur Gewaltprävention

Als es dunkel wird in der Aula der OWS, die Scheinwerfer sich auf die Bühne richten und die Theatergruppe Q-Rage mit ihrem Theaterstück „Am Limit“ beginnt, wird es recht schnell ruhig im Plenum. Aufmerksam und interessiert folgen die Schülerinnen und Schüler aus sechs Klassen der OWS dem Verlauf des Stückes, in dem es sich um Mobbing dreht – ein Thema, das die meisten auch emotional packt.

Zwei befreundete Schüler, Max und Julia, müssen darin mit ansehen, wie eine neue Mitschülerin gemobbt wird. Während Julia, gespielt von Laura Pletzer, entscheidet sich einzumischen, bleibt Max (Tobias Wagenblaß) passiv. Als die Situation jedoch eskaliert, muss Max eine Entscheidung treffen, ob er zu Julia hält oder nicht.

Das Besondere an dem Theaterstück „Am Limit“ ist, dass es sich um ein interaktives Jugendtheaterstück zur Gewaltprävention handelt, das an zentralen Stellen die Handlung unterbricht um gemeinsam im Gespräch mit den jugendlichen Zuschauern das Geschehen zu reflektieren. Hier können die Schüler Stellung beziehen, die Folgen von bestimmten Handlungen abschätzen und Handlungsalternativen entwickeln. In diesem Zuge sollen sie unter anderem Empathie und Zivilcourage entwickeln sowie lernen, dass es in realen Situationen immer auch Spielräume für eigene Entscheidungen und Handlungen gibt.

Sehr zufrieden mit dem Verlauf des Stückes und den Reaktionen der Schülerinnen und Schüler zeigten sich neben den anwesenden Lehrkräften auch die Organisatoren, Stefanie Storzer-Aschenbrücker als Präventionsbeauftragte, und Markus Maurer vom Team der Schulsozialarbeiter der OWS. Beide freuen sich auch schon auf die im Juni an der OWS stattfindenden Vertiefungskurse, die von dem Konflikttrainer Stefan Bettels von „S-Team Coaching“ durchgeführt werden.

Finanziell gefördert wird das Theaterstück durch den Verein „Ein Stern für Lena * Gegen Gewalt! e.V.“. Dieser Verein wurde von Eltern gegründet, deren Tochter Lena Opfer eines Gewaltverbrechens wurde, und die das für ihre Tochter gesparte Geld dem Verein zur Verfügung gestellt haben.

„Es war sehr interessant.“ „ Das Thema war realistisch.“ „Die Technik mit der Leinwand war cool.“

Solche und weitere Kommentare hörten wir bei der Heimfahrt und während der Nachbesprechung in der Schule durchgehend. Laut unseren Schülern  wurden „ krasse“ Begriffe benutzt, die aber im wahren Leben tatsächlich vorkommen. Jeder unserer Schüler kann sich mit einer Person in dem Theaterstück „Am Limit“ identifizieren, auch wenn sie es sich selber nicht eingestehen möchten bzw. können. Genau aus diesem Grund ist „Am Limit“ hervorragend gelungen. Es regt die Kinder schon während der Vorstellung zum Nachdenken an.  Die Gesprächspausen nach jeder Szene gaben den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich sofort mit der Thematik Mobbing, Gewalt und Ausgrenzung  auseinanderzusetzen. Die Schauspieler luden die Kinder dazu ein, sich aktiv an den Gesprächen zu beteiligen. Unserer Schüler kamen der Einladung sehr gerne nach, weil sie ihr bereits vorhandenes Vorwissen einbringen konnten.

Wir haben das Theaterstück „Am Limit“ mit unseren Schülerinnen und Schülern besucht, weil es sich um ein Thema handelt, dass bei uns an der Schule alltäglich vorhanden ist. Der Umgang mit Gewalt, Mobbing und Ausgrenzung nimmt immer wieder viel Raum ein. Die Zeit für die Aufarbeitung solcher Konflikte nehmen wir uns gerne, weil die Kinder dafür sensibilisiert werden müssen, wie sie sich verhalten können bzw. welche Handlungsmöglichkeiten sie in solch schwierigen Situationen haben. Auf Grund dessen arbeiten wir auch in regelmäßigen Abständen mit einem Anti-Aggressionstrainer zusammen, der die Schülerinnen und Schüler in aktiven Übungen dazu bringt, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren aber auch neue Konfliktlösungsstrategien zu erlernen und anzuwenden.

Wir danken dem Theater Q-Rage, vor allem aber den Schauspielern, für die beeindruckende Vorstellung und Bearbeitung des allgegenwärtigen schwierigen Themas. Ein großer Dank geht ebenfalls an den Verein „Ein Stern für Lena“. Durch dessen Förderung bekamen wir einen ermäßigten Eintrittspreis, so dass wir das Theaterstück überhaupt erst mit unserer Klasse besuchen konnten.

Laura Harnisch,  Albert- Schweitzer- Schule Stammgelände Stuttgart- Rohr

Kinder stark zu machen, das ist eine sehr gute Möglichkeit der Gewaltprävention. Aus diesem Grunde fanden die diesjährigen Projekttage der Maicklerschule Fellbach im April 2018 unter dem Motto

„Wir sind K(k)lasse“

statt. Die Projekttage beinhalteten

  • einen schulinternen Fortbildungsnachmittag für Lehrer/innen und pädagogische Fachkräfte mit dem Antiaggressionstrainer oder besser Coolnesstrainer Lars Groven, der auch im Auftrag des Vereins „Ein Stern für Lena * Gegen Gewalt!“ e.V. arbeitet
  • theaterpädagogische Arbeit mit dem Theaterpädagogen Peter Hauser
  • Ringen für Kinder mit der Abteilung Ringen des SV Fellbach
  • Prävention für Kinder – weck den Löwen in dir – mit dem Löwenstark-Team
  • Die Wilde Pause – mit der Schulsozialarbeit
  • Kooperative Bewegungsspiele für alle Kinder
  • Training in den 3. und 4. Klassen mit Lars Groven
  • Arbeit in den Klassen zum Thema durch die Lehrer/innen
  • Einen Elternabend mit Lars Groven. An diesem Abend wurde die Arbeit der Projekttage für die Eltern vorgestellt. Ein Film wurde während der Projekttage gedreht und Lars Groven zeigte auf äußerst kurzweilige Art Konfliktsituationen in der Schule auf und dazu deeskalierende Lösungswege.

Die hochkarätige Unterstützung von außen kann eine Schule nicht alleine stemmen. Diese hoffnungsvollen Projekttage waren nur möglich durch großzügige Spenden unter anderem vom

  • Verein: „Ein Stern für Lena * Gegen Gewalt!“ e.V.

Die Maicklerschule Fellbach bedankt sich herzlich dafür.

In den Osterferien fanden vom 3. – 5. April 2018 drei Tage Konflikt-Training mit 10-14-jährigen Jugendlichen aus dem Stadtteil und dem Trainer Stefan Bettels, vom Verein „Ein Stern für Lena * Gegen Gewalt! e.V.“, statt.

Ziel war es, Spannungen in der Gruppe konstruktiv zu lösen und den Teilnehmern allgemein positiven, souveränen Umgang mit Konfliktsituationen im Alltag zu vermitteln. Eingebunden wurde das Training in drei Tage Ferienprogramm mit gemeinsamem Kochen und einem Tag im Wald.

Am ersten Tag haben sich die Teilnehmer in verschiedenen interaktiven Übungen näher (neu) kennen gelernt. Die gegenseitige Wertschätzung wurde gestärkt und die Jugendlichen haben durch Vertrauensübungen gelernt, sich aufeinander zu verlassen. Die zunächst gespaltene Gruppe hat relativ schnell wieder zueinander gefunden, so dass bereits mittags in guter Stimmung gemeinsam Pizza belegt und gegessen werden konnte. Auch am Ende des Tages wurde sich die Gruppe einig, was am nächsten Tag auf dem Speiseplan stehen sollte.

Am zweiten Tag waren Kooperations-Übungen vormittags in eine GPS-Rallye durch den Stadtteil eingebunden. Diese endete mit dem gemeinsamen Einkauf fürs Mittagessen. Nachdem alle Burger gebraten und die letzten Pommes verspeist waren, standen nachmittags die Themen Beleidigung und Provokation auf dem Plan. Gemeinsam wurde erarbeitet, was eine Beleidigung eigentlich ist, was damit bezweckt wird und warum es helfen kann, die Beleidigung näher unter die Lupe zu nehmen, um erst gar keine Emotionen aufkommen zu lassen.

Anschließend konnten einzelne Teilnehmer in einer praktischen Übung ihre Fähigkeit testen, in einer Konfrontation deeskalierend zu reagieren.

Der letzte Tag fand im Wald statt. Die Gruppe fuhr mit dem Bus zum Jägerhaus in Liebersbronn, um sich dort auf dem Waldspielplatz auszutoben und weitere Vertrauens- und Kooperationsübungen zu machen. Später wurde auf der Grillwiese ein Feuer entfacht und Stockbrot und Würstchen zubereitet. Der Abschluss fand wieder auf dem Waldspielplatz statt. Am Ende bekam jede/r Teilnehmer/in ein Zertifikat und ein Gruppenfoto ausgehändigt.

Der Verein „Ein Stern für Lena * Gegen Gewalt!“ e. V. wurde von Herrn und Frau Wacker anlässlich des gewaltsamen Todes ihrer Tochter Lena gegründet. Der Verein setzt sich für Prävention und Aufklärung ein; will Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte sensibilisieren, Strategien zur Deeskalation vermitteln und für Zivilcourage werben. Es geht um Fragen wie: Was ist Gewalt? Wo beginnt sie? Was ist die Rolle und Haltung jedes Einzelnen? Wann schreitet man ein? „Lena hatte einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und hat den Menschen geholfen. Sie hätte sich immer gegen Gewalt gestellt“, sagt Conni Wacker.

In diesem Zusammenhang erhält die Seewiesenschule, dank großzügiger finanzieller Unterstützung durch den Verein, momentan die Möglichkeit von Herrn Lars Groven zu profitieren. Er ist Trainer und macht Fortbildungen in den Bereichen Gewaltprävention, Zivilcourage, Konfliktmanagement, Deeskalation, Haltung und Körpersprache.

Herr Groven gestaltete zwei pädagogische Tage mit unserem Kollegium, wird am 11. Mai 2017 ein Training für unsere Achtklässler durchführen und für die Eltern unserer Schülerinnen und Schüler am 09. Mai 2017 einen Informationsabend anbieten.

Im Rahmen der pädagogischen Tage konnten sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Seewiesenschule mit dem Arbeiten auf der Beziehungsebene aktiv auseinander setzen.

Am ersten Tag ging es unter anderem um die Haltung der Anwesenden in verschiedenen Zusammenhängen. Im Rahmen unseres zweiten pädagogischen Tages standen konkrete Handlungsstrategien in den verschiedensten Situationen des Schulalltags im Mittelpunkt.

Die beiden sehr gewinnbringenden Tage bestätigten die Wichtigkeit, sich mit den Themen „Haltung und Beziehung“ immer wieder im Team auseinanderzusetzen, um sich in einer erfolgreichen Auseinandersetzung mit Menschen weiterentwickeln zu können – im privaten, wie beruflichen Kontext.

Der 22.6. war für die Schüler*innen der Klassen 7 und 8 an der Walther-Hensel-Schule ein außergewöhnlicher Schultag. Grund dafür war der Präventionstag gegen Gewalt, Drogen und Kriminalität in Kooperation mit Mehdi Askari von „Dein Jugendcoach“ und „Sichtwaisen e.V.“

Rund 80 Schüler*innen lauschten gespannt und interessiert den Worten von Mehdi Askari, dem Referenten der Präventionsveranstaltung, zum Thema Gewalt, Drogen und Kriminalität. Eindrucksvoll erzählte er von seiner durch Gewalt und kriminellen Handlungen geprägten Lebensgeschichte sowie seinem Weg aus dieser Laufbahn.

Bereits im Vorfeld bereiteten die Schulsozialarbeiterinnen vom SOS Kinderdorf Göppingen, Kinder- und Jugendhilfe und die Lehrer*innen mit den Schüler*innen den Präventionstag vor. Durch ein Video bekamen die Jugendlichen Zugang zur Person des Referenten sowie zu seinem Lebenslauf und sammelten gemeinsam aufgekommene Fragen, die Mehdi Askari ehrlich und offen beantwortete.

Durch seine Authentizität schaffte der Referent einen Zugang zu den Jugendlichen und konnte diese ansprechen und mitnehmen. Durch das Erzählen seiner Geschichte, aber auch das ehrliche Darstellen seiner damaligen Bedürfnisse nach Anerkennung und Zugehörigkeit, ergänzt durch interaktive Übungen und Rollenspiele konnten die Jugendliche eigene Gewalterfahrungen reflektieren und Anregungen für Verhaltensänderungen bekommen. Mit großer Offenheit und Neugierde wirkten die Schüler*innen bei den Übungen mit und brachten sich mit eigenen Fragen und Rückmeldungen ein.

Im Anschluss daran gab es die Möglichkeit, im Vieraugengespräch oder in Kleingruppen tiefergehende Fragen und Anliegen mit Mehdi Askari zu klären. Außerdem haben die Schüler*innen über die Schulsozialarbeiterinnen und Social Media weiterhin die Möglichkeit, mit Mehdi Askari in Kontakt zu bleiben und seine Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Der Präventionstag und die dort angestoßenen Themen wurden mit allen Schüler*innen im Klassenkontext von den Schulsozialarbeiterinnen und Lehrer*innen nachbesprochen. Mit Hilfe verschiedener Fragestellungen wurden die Jugendliche angeregt, ihr eigenes Leben, ihre Werte, Stärken, Ziele und Träume zu reflektieren und einen positiven Lebensstil und eine gewaltfreie Zukunft anzuvisieren.

Für die Lehrkräfte und Schulsozialarbeiterinnen gab es zudem einen dazu ergänzenden Fachvortrag zum Thema Jugenddelinquenz und konfrontative Pädagogik.

Das Projekt wurde gefördert durch „Ein Stern für Lena“ und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.